Rundwanderung 33

Rundwanderung 33:
Besuch einer römischen Villa und zweier mittelalterlicher Wallanlagen
-vom P (Krummes Brückle) nach Bechtoldsweiler, übers Freilichtmuseum „Villa Rustica“ bei Hechingen-Stein nach Stein, zur Volksburg, zur Ruine Burg Stauffenberg-
Länge 16 km, Steigungen 400m, schwierig, ÖPNV Haltestelle Rangendingen „Eyachtäler“

Von Hechingen kommend stellen wir unser Auto auf dem Wanderparkplatz „Krummes Brückle“ zwischen Hechingen und Rangendingen ab (bei der Brücke über die Starzel rechts abbiegen). Der Parkplatz befindet sich oben am Waldrand am Wanderweg des Schwäbischen Albvereins, der mit einem blauen Punkt bezeichnet ist.

Zunächst gehen wir auf geteertem Sträßchen den Berg hinauf nach Norden. Nach kurzer Strecke weist der blaue Punkt nach rechts und am Waldrand entlang verläuft der nun geschotterte Weg relativ eben. Bald kommen wir ganz in den Wald hinein und zu unserer Rechten begleitet uns der „Ramsbach, der von vielen kleinen Quellbächen westlich von Bechtoldsweiler gespeist wird. Ramsen ist ein altes Wort, das auf Wasser liebende Pflanzen hinweist und hier ist es auch ziemlich feucht. Ein Brunnen mit Grillstelle und Sitzplätzen lädt zum Rasten ein. Wenige Meter nach dem Rastplatz erreichen wir eine Wegkreuzung. Zum Abkürzen können wir nach rechts über den Ramsbach und erreichen in wenigen Minuten auf schmalem Pfad die „Villa Rustica“. Wir wandern aber nach links auf einem breiten Waldweg den Berg hinauf. Der Weg ist mit Sandsteinen gespickt, früher vielleicht einmal gepflastert gewesen, aber Regenfälle haben Steine und Erde ins Tal gespült. Nach kurzem, steilem Anstieg erreichen wir eine Hochfläche. Hier stehen am Wegrand mehrere größere alte Grenzsteine im deutlich sichtbaren Grenzgraben. Vielleicht verläuft hier die Grenze zwischen Rangendingen, Bechtoldsweiler und Stein. Die Flora ist sehr vielfältig, denn zwischen den niedrigen Nadelbäumen kommen sowohl Binsen, als auch  weniger Wasser liebende Heidelbeeren und Erikapflanzen vor. Den breiten Schotterweg, auf den wir nun stossen, gehen wir nach rechts entlang weiter. Bald taucht auf der rechten Seite eine eingezäunte Hütte auf und nach einem kräftigeren Anstieg verlassen wir vor einer Rechtskurve den bezeichneten Wanderweg und gehen bei einem rot-weiß gestreiften Pfosten nach links. Der Weg ist recht uneben und mit Gras bewachsen und führt in einem weiten Rechtsbogen in die Höhe. Die Abzweigung nach links ignorieren wir und ein letztes steiles Stück müssen wir noch überwinden. Nun sind wir fast am Waldrand angelangt und kommen an eine Querstraße, die wir nach links, ziemlich eben, weiterwandern. Wir bleiben auf dem linken, breiteren Weg, der mit dem Wanderzeichen Nr. 23 der Stadt Hechingen versehen ist. Bald kommen wir an eine Kreuzung und wir nehmen den grasigen Weg nach rechts ins Wäldchen hinein. Geradeaus führt der Pfad auf einen großen Grenzstein zu, der an der Kreuzung zu einem Querweg steht. Der Stein ist von 1842 und war einst wohl Markungsgrenze zwischen „Hausen“ (MH) und „Rangendingen“ (MR), heute verläuft hier die Kreisgrenze. Wir wenden uns nach rechts(Osten) und gehen diesen Grenzweg ein kleines Stück entlang. Sehr angenehm, weich und ohne Steigungen führt uns dieser mit blauem Strich gekennzeichnete Weg in Richtung Bechtoldsweiler. Aufpassen: schon nach wenigen Metern hinter dem Grenzstein nicht dem Weg geradeaus folgen, sondern den leicht nach links abbiegenden Grasweg nehmen (blauer Strich). Dieser Pfad ist verwachsen, aber durch seinen Pflanzenartenreichtum  sehr interessant und abwechslungsreich. Viele alte Baumstümpfe  - Überbleibsel der Orkane - ragen aus dem  jungen Wald  heraus. Neben blühendem Johanniskraut wachsen Binsen. Brombeer- und Himbeersträucher locken mit reifen Früchten, gelbe Königskerzen blühen neben einer intensiv violett leuchtenden Nelkenart. Selbst die Gräser schimmern silbern im Sonnenlicht neben dem rötlich leuchtenden Heidekraut. Wir genießen den stillen Weg, der die Grenze bereits wieder verlassen hat und kommen auf jetzt geschottertem Weg an den Waldrand mit Blick zur „Burg Hohenzollern“. Wenige Meter gehen wir nach links und treffen auf den Weitwanderweg Baden-Württemberg, der mit einem grünen Baumsymbol und rotem Strich gekennzeichnet ist. Durch Bechtholdsweiler folgen wir immer diesem neuen Wanderzeichen. Stärken kann man sich evtl. im Gasthaus Rössle oder in einem Laden mit Stehcafe. Am Ortsende beim Friedhof stehen zwei Linden (Naturdenkmal) mit einer Sitzbank. Hier ist ein schöner Platz, um Pause zu machen mit Aussicht aufs Starzeltal, Hechingen und die umliegenden Berge. Auf einer Übersichtstafel können wir uns nochmals über die verschiedenen Wege informieren. Nun können wir den Abstieg auf dem Teersträßchen beginnen, zunächst flach, dann nach einer Linkskurve recht steil und geschottert im Wald. Am Waldrand angelangt, biegen wir nach rechts zur „Villa Rustica“. Dieser 1972 entdeckte, ehemalige römische Gutshof, wurde in den letzten Jahrzehnten teilweise wieder aufgebaut und  ist als Freilichtmuseum im Sommerhalbjahr täglich außer Montags zugänglich. Immer neue Entdeckungen wurden in den vergangenen Jahren gemacht und die Ausgrabungsarbeiten werden sicher noch viele Überraschungen bringen. Am Freilichtmuseum gibt es eine Einkehrmöglichkeit. Nach der Besichtigung der Anlage nehmen wir den Radweg abwärts, der uns ins Starzeltal nach Stein bringt. Etwas umständlich wird der Wanderer durch den kleinen Ort geführt und wir finden in der Ortsmitte das Wanderzeichen grüner Baum wieder. Schließlich haben wir die Starzel und die Bahngleise überquert  und auf einem steilen Schotterweg entlang von Büschen gelangen wir in den Wald. Der gekennzeichnete Wanderweg  biegt nach links den Berg hinauf ab. Wir bleiben aber auf dem jetzt eben verlaufenden breiten Waldweg, der nicht bezeichnet ist.

Nach etwa 100 m führt ein schmaler Trampelpfad nach rechts hinab zu den Überbleibseln der ehemaligen Volksburg von Hechingen-Stein. Die noch sehr gut erhaltenen mehrere Meter hohen Wälle sind imponierend. Die Ursprünge der Anlage sind noch nicht erforscht, man vermutet, dass es sich um die Reste einer mittelalterlichen Burg handelt.

Zurück auf unserem Waldweg gehen wir weiter nach Westen. Bald erreichen wir eine kleine Waldlichtung und wandern an dieser Gabelung nach halbrechts weiter. Der Waldweg windet sich hinunter in die Schlucht eines Baches. Der Bach wird überquert und wir wenden uns nach rechts, wo er uns noch ein Stück weit begleitet. Der Weg führt bergauf und auf der Anhöhe treten wir aus dem Wald heraus mit Blick auf den Stauffenburger Hof. Bei dieser ehemaligen Domäne folgen wir zunächst dem Wanderzeichen blaues Kreuz nach links, gehen über eine Brücke und nach rechts aufwärts. Der Weg ist hier nicht mehr bezeichnet. Nach etwa 300 m Anstieg führt in einer Linkskurve ein schmaler Pfad zu einem Holzkreuz.

Auf dem Bergsporn lag im Mittelalter die Burg Stauffenberg, von der außer dem Burggraben nichts mehr erhalten ist. Aber ein Gedenkstein erinnert sowohl an die Geschichte der Burg, als auch an die Nachkommen der Grafen von Stauffenberg, die Brüder Claus und Bertold Schenk Grafen von Stauffenberg, welche nach dem missglückten Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944, hingerichtet wurden. Wieder zurück auf dem breiten Schotterweg wandern wir weiter recht steil bergauf, bis wir an eine Gabelung kommend nach rechts halten und wieder das Wanderzeichen „blaues Kreuz“ treffen und diesem nach Westen folgen. Nach einiger Zeit biegt ein mit blauem Punkt bezeichneter Grasweg nach rechts ab. Auf dieser Hochfläche wachsen Heidekraut und Heidelbeeren. Der Weg ist schlecht begehbar, aber nach der langen „Schotterpiste“ freuen wir uns auf den Waldboden, auch wenn es hier sehr sumpfig und uneben ist. Der Weg ist gut bezeichnet, aber kaum zu erkennen. Den tief eingeschnittenen Hohlweg können wir nicht immer benutzen, denn umgestürzte Bäume verwehren den Durchgang, also weichen wir auf den rechten oberen Rand aus. Auf abenteuerlichem Weg gelangen wir hinab ins Starzeltal, überqueren die Bahnlinie und die viel befahrene Straße und erreichen den Parkplatz am Waldrand bei Rangendingen.

Reine Gehzeit beträgt 4 ½  Stunden. Für die Besichtigung der „Villa Rustica“ sollten mindestens 1 ½ Stunden eingeplant werden.

Sehenswert: Villa Rustica, die ehem. Volksburg Stein, seltene Blumen und Sträucher und das Stauffenbergdenkmal. Einkehrmöglichkeit: Gaststätte in Bechtoldsweiler, Villa Rustica und „Lamm“ in Stein.

Bei Anreise mit dem Zug „Eyachtäler“ führt der Weg entlang der Straße nach Stein in östliche Richtung aus Rangendingen hinaus und bei der Brücke über die Starzel hinauf zum Waldrand dem Wanderzeichen (blauer Punkt) nach. Die Wanderung verlängert sich um etwa eine Stunde.

Dorothea Ruoff
Oktober 2010

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