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Rundwanderung 18: Am Parkplatz an der Gedenkstätte Eckerwald zwischen Schömberg und Feckenhausen beginnt diese kleine Tour. Der Gedenkpfad Eckerwald ist einfach zu finden, denn nach dem Überqueren der Straße folgen wir den Schildern in den Wald nach Norden. Der geschotterte Weg verläuft nahezu eben. Nach etwa 500 Metern biegt der Pfad vom breiten Weg nach rechts weg über einen Bach, der die Grenze zwischen dem Zollernalbkreis und dem Kreis Rottweil bildet. Hier, im Niemandsland, wurde in den letzten Monaten des „Dritten Reichs“ versucht, aus Ölschiefer Öl zu gewinnen, denn in den letzten Kriegsjahren waren Treibstoffe Mangelware. Deutschland war isoliert und musste soviel wie möglich selber produzieren. Billige Arbeitskräfte waren Menschen, die aus verschiedensten Gründen in Konzentrationslager gesteckt wurden. Diese Art Fabrik war nur eine von einer ganzen Reihe von Ölschiefergewinnungsanlagen, die allesamt an die heute z.Teil stillgelegte Bahntrasse angeschlossen waren, die von Bisingen über Endingen, Schömberg nach Schörzingen und Rottweil führte. Erst nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurde die Gegend hier aufgeforstet. Trotzdem kann man noch viele Überreste der einzelnen Gebäude erkennen. Auf einem Übersichtsplan in einer Holzhütte kann man sich informieren. Rechts davon gehen wir einen Pfad aufwärts. Nach einer Gedenkstätte mit einer Plastik gelangen wir auf einen schmalen Weg nach links. Neu gepflanzte Bäume, die mit verschiedenen Landesflaggen geschmückt, sind sehen wir rechts im Wald. Die Fähnchen symbolisieren die Herkunftsländer der Opfer des Arbeitslagers. An einer kleinen Arena mit Sitzplätzen und einer großen Skulptur kommen wir vorbei. Ausführliche Informationen zu den Geschehnissen hier im Eckerwald sind in Schautafeln in einem größeren Backsteingebäude zu bekommen. Wir erfahren, dass im Durchschnitt drei Personen täglich an Hunger, Entkräftung und den daraus resultierenden Krankheiten gestorben sind. Der schmale Pfad, vom Backsteingebäude kommend, biegt in einen breiteren Schotterweg nach rechts ab und wir gehen in nordöstlicher Richtung im Wald leicht aufwärts. Links neben uns fließen kleine Bäche talwärts. Immer noch verläuft die Kreisgrenze entlang des Baches, jedoch nicht direkt am Weg. Kurz vor Ende des Waldes können wir einen Grenzstein suchen, indem wir den Bach (kleines Rinnsal) im Wald überqueren, den Hang in Richtung Norden hinauf gehen und am Ende des Waldes einen großen, mit Moos bewachsenen Grenzstein erblicken. Wieder auf unserem Weg zurück sind wir auch schon am Fuß des Westelberges angelangt. Wir kommen aus dem Wald auf eine Wiese mit einer Quelle. Deutlich sind die sumpfigen Stellen an den Wasser liebenden Pflanzen zu erkennen. Hier, an der Quelle, biegt die Grenze im Zickzack zum Wäldchen im Norden um. Wir besteigen nun aber den Westelberg (heute als Erddeponie genutzt) und genießen die Sicht auf den Oberhohenberg und Lemberg. Den Querweg gehen wir nun nach links auf das Wäldchen zu. Direkt nach dem Wald stößt die Kreisgrenze wieder auf unseren Weg und verläuft danach in östlicher Richtung. Wir gehen aber die erste Möglichkeit nach links in ein Sumpfgebiet auf einem Grasweg und erreichen bald im Wald einen idyllisch gelegenen und sehr gepflegten Fischweiher. Auf den Bänken können wir eine kurze Rast einlegen und den Libellen, Fröschen und Fischen zuschauen. Der Fischereiverein Zepfenhan hat hier direkt an ihrer Markungsgrenze ein kleines Paradies geschaffen. Neben der Hütte ist ein Schnitt durchs Schiefergestein zu sehen und Schieferplatten liegen auf einem Haufen. Schönes Anschauungsmaterial. Noch ein wenig können wir dem Waldpfad folgen und gehen den Abhang wieder hinauf, wo geradeaus ein mit Betonplatten belegter Weg weitergeht. Auf der Anhöhe genießen wir einen schönen Blick nach Osten zu den Balinger Bergen. Ein kurzes Stück spazieren wir auf einem Kiesweg entlang des Wäldchens auf die Gebäude des Flugplatzes Zepfenhan zu. Hinter den Gebäuden führt der Weg weiter und wir sehen an deren Ende die Flugplatzgaststätte mit Spielplatz. Am Wochenende ist hier bestimmt viel Betrieb, zumal die Aussicht nach allen Seiten sehr schön ist. Die Zufahrtsstraße zum Flugplatz wandern wir nun leicht abwärts nach Westen und an einer Kreuzung nach links einen geteerten Weg hinab. Die Teerdecke hört auf und wir nehmen den Weg, der leicht nach links in den Wald hinunter durch schmieriges Gelände führt. Hier sind Wanderschuhe sehr gefragt Links des Weges müsste nun wieder der Grenzbach auftauchen, aber es dauert noch einige Zeit, bis uns das Wasser wieder begleitet. Dafür sehen wir auf der rechten Seite Überreste von Betonfundamenten, die auch zu dem Arbeitslager Eckerwald gehörten. Wir erreichen bald die Brücke über unseren Grenzbach, wo der Gedenkpfad nach links abbiegt. Wir wandern geradeaus weiter den Weg zum Parkplatz zurück. Dort kann man nochmals auf Spurensuche gehen, denn die Kreisgrenze verläuft hier entlang des Baches. Auch den alten Bahndamm kann man ein Stück entlang gehen. Der Bahndamm ist sehr gut auf der Straßenseite am Fuß des Westelberges zu erkennen. Gleich nach der Brücke über den Bach führt er nach Osten. Ein paar hundert Meter sind wir auf ihm entlang gegangen. Dann stößt er aber auf die Straße und wir drehten wieder um. Auf der Parkplatzseite ging früher die Bahnlinie auch weiter, aber hier ist alles mit Sträuchern so zugewachsen, dass zumindest in der Nähe nicht auf dem Damm gewandert werden kann. Bei dieser Wanderung kann keine reine Gehzeit angegeben werden, denn im Bereich der Gedenkstätte benötigt Jeder unterschiedlich Zeit. Die Strecke kann aber in 1 ½ Stunden gemütlich begangen werden. Sehenswert ist neben der Gedenkstätte, der Fischweiher, der Flugplatz Zepfenhan und die Aussicht in dessen Nähe. Eine einfache Einkehrmöglichkeit besteht im Flugplatzrestaurant, täglich außer montags ab 13 Uhr. Dorothea Ruoff |
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